
Wie die Methode funktioniert - Techniken des CRC
Myostatiktest
In neurobiologischen Forschungen in Bezug auf die Sprache wurde festgestellt, dass von unserem Gehirn Wörter und Sätze nicht nur inhaltlich, sondern auch mit einem emotionalen Bezug gespeichert werden.
Die menschliche Erinnerung reagiert demnach schneller und intensiver auf Wörter oder Sätze, die mit intensiven Emotionen verbunden sind.
Unser Gehirn reagiert also nicht nur auf die Erinnerung oder Vorstellung einer Situation sowie die Empfindung einer körperlichen Erfahrung, sondern es kann schon ein einzelnes Wort oder eine Aussage reichen, um eine Stressreaktion auszulösen.
Es wurde ebenso festgestellt, dass der Muskeltonus, als Reaktion auf Stress, für einen kurzen Moment schwächer wird.
Das heißt, die zu testende Person wird mit einer Aussage konfrontiert während zeitgleich die physiologische Reaktion darauf als Ausdruck einer möglichen Stressreaktion getestet wird.
Dies macht sich der kinesiologische Muskeltest oder der Myostatiktest, wie er im Bereich des Coachings teilweise genannt wird, zu nutze, um die tiefer liegenden Ursachen und die damit verbundenen emotionalen wie physischen Reaktionen der zu coachenden Person herauszufinden.
Dies ist wichtig, da eine tiefgreifende Veränderung nur stattfinden kann, wenn das wirklich ursächliche Erlebnis der Programmierung von der Person verarbeitet werden kann.
Augenbewegungen
In den USA haben Ende der achtziger Jahre NLP-Trainer*innen (Neurolinguistische Programmierung) mit Augenbewegung experimentiert, um Emotionen zu regulieren, die durch Stresserfahrungen entstanden sind.
Die Idee ist dabei gewesen, die im Schlaf auftretende REM-Phase (Rapid Eye Movement) im wachen Zustand nachzustellen.
Diese Technik wurde Eye Movement Integrator genannt.
Später wurde diese Technik von der Psychotherapeutin Francine Shapiro zum EMDR-Verfahren weiter entwickelt. EMDR gilt inzwischen als eine der wirksamten Methoden zur Behandlung von Traumata und damit verbundenen Posttraumatischen Belastungsstörungen. Aufgrund der Erfolgsaussichten und positiven Rückmeldungen zu dieser Anwendungsform wird EMDR von der WHO empfohlen und von den deutschen Krankenkassen anerkannt.
Die Basis der Technik dieser Augenbewegungen wurde inzwischen angepasst und weiterentwickelt, sodass zu coachende Personen davon sprechen, dass sie sich dadurch noch besser von den wahrgenommenen Emotionen lösen konnten.
Die Wissenschaft kann noch nicht genau erklären wie und warum diese Technik so gut funktioniert. Es gibt dazu jedoch einige verschiedene Erklärungsansätze.
Ein Ansatz besagt, dass die REM-Phase während des Schlafes für die Verarbeitung erlebter Ereignisse elementar wichtig sind. Durch die Imitierung der REM-Phase können die traumatischen Erlebnisse nachträglich verarbeitet und integriert werden.
Diese Theorie ist bisher allerdings noch nicht belegt und es gibt scheinbar Menschen, die mit einer Reduzierung oder der Verhinderung von REM-Phase gut klarkommen.
Allerdings konnten bei Studien, die die Reprozessierung innerhalb einer EMDR Behandlung erforschten, ähnliche Hirnwellenmuster wie während einer REM-Phase nachgewiesen werden.
Darüber hinaus scheint es so, dass sich während einer EMDR-Behandlung die Aufgabenverteilung im Gehirn verändert.
So wurde bei Forschungen festgestellt, dass die Aktivität in Hirnarealen reduziert wurde, die für die emotionale Bewertung der Außenwelt einschließlich der Verbindung mit der emotionalen Wahrnehmung zuständig sind.
Diesbezüglich geht die Vermutung zurzeit dahin, dass dadurch ein Lerneffekt eintreten kann, der dem Gehirn die Möglichkeit gibt, zukünftig zwischen realen und imaginierten Gefahren zu differenzieren, sodass traumatisierte Menschen, die mit EMDR behandelt worden sind, weniger intensiv auf Angst besetzte Reize reagieren.
Außerdem haben Forscher*innen festgestellt, dass der Hirnbereich, der für die Steuerung der Augenbewegungen zuständig ist, eine direkte Verbindung zur Amygdala hat. Die durch EMDR initiierten Augenbewegungen haben offenbar eine beruhigende Wirkung auf die Amygdala, wohingegen furchtsames Starren zu einer Aktivierung der Amygdala führt. In der Arbeit mit traumatisierten Menschen ist darüber hinaus bekannt, dass viele von ihnen ins Leere starren. Führt die Therapie jedoch zu Verbesserungen, dann wird auch der Blick wieder beweglicher und freier.
Sicher ist auf jeden Fall, dass immer wieder festgestellt wird, wie sehr diese Form von Technik Menschen helfen kann, sich von negativ beeinflussenden Programmierungen und damit einhergehenden emotionalen wie physischen Handlungsmustern zu lösen, die aufgrund von Vererbungen, Übernahmen oder selbst erlebten Ereignissen entstanden sind.